Vom gelungenen Umgang mit rechtspopulistischem Sprachgebrauch

Veröffentlicht am 3. Juli 2024

Die Projektstandorte von Generationen-Kulturen-Vielfalt haben sich intensiv mit den Kommunikations-Strategien der „Neuen Rechten“ beschäftigt. Was mit einem Vortrag von Friedemann Vogel zu den semantischen Kämpfen während der Internationalen Wochen gegen Rassismus im Februar begann, wurde mit anschaulichen Beispielen, vielen Diskussionen und Erkenntnissen im Mai und Juni von Joline Schmallenbach und Benjamin Bäumer fortgesetzt. Basierend auf den aktuellsten Forschungsergebnissen der Re-DiSS Studie (https://www.uni-siegen.de/start/news/oeffentlichkeit/962149.html) wurden neben den Strategien, auch mögliche Gegenstrategien vorgestellt.

In intensiven Diskussionen führten die Beispiele aus social Media, eigenen Erlebnissen und Presse zu der allerwichtigsten Erkenntnis: Wir müssen uns auf die Tatsache einlassen, dass in sozialen Medien, eine kleine Gruppe von Menschen es schafft, Themen so zu platzieren, dass eine große Zahl an Menschen in der nicht digitalen Welt darauf anspringt.

Wie das gelingt, wurde rund um das Thema Pridemonth illustriert.

  • Bewusste Provokation, um über unüberlegte Reaktionen der politischen Gegner eine größere Öffentlichkeit zu erlangen
  • Die Aneignung grüner oder linker Themen und Symbole, die dann ins national-völkische „gedreht“ werden (Kaum zu glauben: es gibt ein Buch mit dem Titel Marx von Rechts)
  • Die Verzahnung nicht-politischer, unverfänglicher Themen mit gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit

Das muss alles erst Mal erkannt werden. Die wichtigste Gegen-Strategie ist, diese Prozesse auf dem Schirm zu haben.

Die Menschen, denen wir in den Senioren- oder Quartiersbüros begegnen, sind vielleicht von diesen Strategien erreicht worden und wiederholen sie. Eine weitere wichtige Erkenntnis: Auf den digitalen Plattformen werden damit Themen für die analoge Welt vorbereitet.

Das heißt für die Arbeit vor Ort aber auch, dass auf mehreren Ebenen über die eigene Kommunikation nachgedacht werden muss. Mit wem argumentieren wir in welchen Situationen? Wen sprechen wir genau wie an, um für Menschen in ihrer Vielfalt einzustehen? Beide Workshops haben uns für diese Fragen, eine gute Grundlage angeboten – ohne einfache Lösungen und Rezepte, dafür praxisnah und motivierend -sich mit den (eigenen) Gegenstrategien zu beschäftigen. Für alle, die diesen Prozess selbst anstoßen wollen, kann GeKuVi aus vollem Herzen die Empfehlung aussprechen hier Kontakt aufzunehmen: https://diskursiv-online.de/  Dem Team der Akademie für Partizipative Kommunikation  gelingt es, komplexe wissenschaftliche Ergebnisse einfach zu erklären.