Werkzeugkoffer

Methoden zielgruppengerecht verändern

Sichtbarkeit zusammen mit einem Verständnis für Othering sind dann erfolgsversprechender, wenn zusätzlich Methoden für die Zielgruppen angepasst werden. Das erfordert gegebenenfalls, ein Format über mehrere Termine zu strecken, durch eine kontinuierliche Begleitung Themen und Wünsche festzuhalten, insbesondere von Menschen, denen es schwerer fällt sich zu äußern und dann später wieder aufzugreifen. Am Beispiel Zukunftswerkstatt soll exemplarisch aufgezeigt werden, wie diese zielgruppenspezifische und flexible Umsetzung viele Menschen unabhängig von Alter, Herkunft, Sprachkompetenzen einbinden konnte.

Das zentrale Thema „Nachhaltiges Köln“ war für die unterschiedlichsten Zielgruppen attraktiv. Ursprünglich als Freiluft-Picknick in einer autofreien Zone geplant, fand eine Ideenwerkstatt wetterbedingt doch in einem Raum eines Netzwerkpartners statt. Die Bekanntmachung lief über viele verschiedene Kanäle und Netzwerkpartner:innen. Die Beobachtung der Organisator:innen: „Alle Teilnehmer:innen konnten durch den intergenerativen Austausch viele schöne Gespräche führen … Ebenso war es für alle sehr erfrischend, sich mit Menschen zu unterhalten, mit denen sie ansonsten nicht zusammenkommen.“

Das Format „Zukunftswerkstatt“ besteht aus drei verschiedenen Phasen, von denen die erste ein Kennenlernen beinhaltet. Die Rückmeldungen der Teilnehmenden zeigen, dass die Themenauswahl und die Tatsache, dass ein zwangloses Miteinander ermöglicht wurde, am meisten wertgeschätzt wurde.

Daraus kann man den Schluss ziehen, dass die Standard-Aufgaben einer Moderation angepasst werden müssen, um die Anwesenden auf Augenhöhe miteinander ins Gespräch zu bringen.

Für Seniorenbüros ist die Projekterfahrung übertragbar. Die Initiatorinnen der Zukunftswerkstatt waren in der Lage, diese Zwanglosigkeit zu moderieren, hatten im Vorfeld kontinuierlich Arbeit in die Vorbereitung gesteckt und im Anschluss Kontakte und Stimmung für weitere Maßnahmen (in diesem Fall ein Winterfrühstück) genutzt. Die Aussicht auf weitere positive Begegnungen schien den Teilnehmenden genauso wichtig wie der sachliche Inhalt der Zukunftswerkstatt.

Eine gelassene und entspannte Haltung zu Zeit, eine verständliche Visualisierung, eine Atmosphäre für mehrsprachige Interaktionen zu einem für Alle wichtigen Thema führte zu Begegnungen, in die sich alle eingebracht hatten und dabei auch wohlfühlten.

 

Info

Auch andere Standorte haben Zukunftswerkstätten umgesetzt. Erfahrungen dazu finden Sie hier:
https://www.generationen-kulturen-vielfalt.de/welche-zukunft-darfs-denn-sein/

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