Evaluationsergebnisse 2020 bis 2025 von GeKuVi
Veröffentlicht am 27. November 2024
Martin Rüttgers vom IDEMO-Institut für Demokratiepolitik und Organisationsberatung führte im letzten Projektjahr eine Gesamtevaluierung des Projekts durch.
Hier können Sie die vollständige Evaluation herunterladen:
Idemo_Abschlussbericht BaS Evaluation_GeKuVi-Anonym
Durch qualitative Interviews mit den Projektbeteiligten an den ehemaligen und jetzigen Standorten konnte er sowohl Faktoren des Gelingens als auch Grenzen und Herausforderungen der Projektstandorte herausschälen.:
Das Projekt war erfolgreich, weil
- Gute Fortbildungen zu Interkultureller Öffnung in den Seniorenbüros geführt haben und die Mitarbeitenden für Rassismuskritik sensibilisiert haben
- Wissenstransfer durch die Multiplikator:innen gerne weitergegeben wurde
- Durch die Vernetzung der Standorte gute Ideen weitergegeben und ausprobiert werden konnten
- Durch neue Kooperations- und Netzwerkpartner neue Zielgruppen angesprochen wurden, deren Interessen und Wünsche bisher noch nicht bekannt waren
- Sich auch die Mitarbeitenden in Seniorenbüros für Vielfalt öffneten und konstruktiv mit Konflikten umgegangen sind
- Ressourcenorientierung möglich war, es wurde weniger „geholfen“, sondern mehr Begegnung auf Augenhöhe geschaffen
Das Projekt stand während der Umsetzung vor folgenden Herausforderungen:
- Knappe Geldmittel trafen auf knappe Personalressourcen vor Ort. Dennoch wurden sie höchsteffizient genutzt und bewirkten viel.
- Der Dokumentationsaufwand war verhältnismäßig hoch (halbjährliche Ergebnis- bzw. Sachberichte)
- Prekäre Projektfinanzierung, z.B. 10% Eigenmittel, kleinteilige Vorgaben von Fördermittelgebern für Mittelverwendung, Finanzierung insgesamt
- Die Verstetigung der Projekte ohne finanzielle Unterstützung ist nur in sehr geringem Umfang möglich
- Die Ansprache und Teilnehmendengewinnung benötigt viel Zeit
- Unterschiedliche Altersgruppen haben wenige gemeinsame Zeitfenster
Die Projektstandorte sehen es als realistisch an, folgende Aspekte weiterzuführen:
- Die neugewonnen Kontakte werden in Netzwerken weitergepflegt
- Vereinzelt stoßen Angebote auf so hohes Interesse, dass eventuell Teilnehmerbeiträge erhoben werden können
- Begegnungsformate haben auch das freiwillige Engagement gestärkt
All das ist jedoch nur möglich, wenn die schon knapp ausgestatteten kommunalen Strukturen für gemeinwesenorientierte Arbeit nicht noch weiter durch Personalkürzungen gefährdet werden. Die Verstetigung von finanzieller Sicherheit ist für Seniorenbüros und für die Gesellschaft gleichermaßen wichtig.