Aktuelles aus Bocholt
Veröffentlicht am 15. Februar 2021
Unser Modellprojekt in Bocholt arbeitet mit dem Kunstschaffenden Marco Büning zusammen. Jüngere und ältere Menschen mit und ohne Einwanderungsgeschichte sind im Atelier des Künstlers zu Gast, aufgrund der Pandemie-Einschränkungen nur jeweils einzeln. Jede und jeder von ihnen modelliert unter Anleitung von Büning einen Kopf aus Styropor, Plastik und Farbe, erzählt im Gespräch aus seinem bzw. ihrem Leben – und der Künstler notiert die Geschichten. Für die Nach-Corona-Zeit ist eine Ausstellung der Kunstwerke mit den zugehörigen Geschichten „in und hinter den Köpfen“ geplant.
Wie wertvoll die Kunst für das Projekt ist wurde in einem Interview mit dem Künstler deutlich. Wie die Kunst den Integrationsprozess fördern kann zeigt folgendes Zitat:
„Es sind die Geschichten von Menschen, von Nachbarn, von Freunden. Es sind Geschichten über die man lachen, weinen oder sich wundern kann. Kunst kann die Integration, das Zusammenleben, das voneinander lernen, erleichtern. Kunst ist ein einfacher Weg zu den Menschen. Wir müssen uns unsere Geschichten erzählen und zuhören und wir müssen uns auffordern, uns unsere Geschichten zu erzählen. Und Geschichten können unterschiedlich erzählt werden. Ob man nun ein Gemälde malt, oder eine Skulptur erschafft, ein Lied singt oder einen Tanz tanzt, am Ende kommt es aufs Zuhören, Hinsehen und Mitfühlen an.“
Marco Büning macht außerdem deutlich, dass auch die Generationen über die Kunst zusammenkommen wenn in der künstlerischen Arbeit gemeinsame Themen fokussiert werden.
„Auch hier kommt es wieder auf die Geschichten an, die zu erzählen sind. Bei Projekten, die dazu führen sollen, dass Generationen zusammen gebracht werden, sollte egal um welche Disziplin es sich handelt, themenbezogen gearbeitet werden und diese Themen sollten so ausgewählt werden, dass die Generationenfrage keine Rolle spielt. Reden wir über Liebe, über Glück, über Wünsche und Träume, über Ängste oder Hoffnung. Meine Erfahrungen zeigen, dass die Geschichten sich über alle Generationen hinweg sehr ähneln.“
Link zur Homepage http://marco-buening.de/